Heizungsmodernisierung Ulrichschule Sindorf
Pünktlich zu Beginn der Heizperiode wurde der neue Pelletkessel in Betrieb genommen. Durch die Heizungsmodernisierung sinken die Energiekosten um 24.000 Euro/a. Zudem wird die CO2-Emission um 118 Tonnen/a reduziert.
Stichtag für die Inbetriebnahme war der erste Schultag nach den letzten Herbstferien. Mit dem Wiederbeginn des Unterrichts werden seitdem alle zum Objekt gehörenden Gebäude – mit Ausnahme der offenen Ganztagsschule – mit Pellets und moderner Gasbrennwerttechnik geheizt.
In der Grundlast deckt der Pelletkessel die Hälfte des Gesamtenergiebedarfs und hat eine Leistung von 320 KW. Für die Spitzenlast steht ein Gas-Brennwertkessel zur Verfügung, der bei Bedarf durch eine Automatiksteuerung zugeschaltet wird.
Im Vorjahr und im ersten Quartal diesen Jahres waren dieser Maßnahme umfangreiche wirtschaftliche Betrachtungen vorausgegangen in Folge derer entschieden worden war, den ehemals fürs Objekt "Grundschule Buir" vorgesehenen Kessel ins Objekt "Ulrichschule" umzusetzen.
Während der Sommerferien war damit in beiden Objekten die Baufreiheit zur Modernisierung der Heizungsanlagen gegeben. In Buir erfolgte die Ablösung der Ölkesselanlage durch zwei Gas-Brennwertkessel; in Sindorf die Montage der Pellet-Gas-Kesselanlage.
Da mehrere zur Ulrichschule gehörende Gebäude über die neue Heizungsanlage versorgt werden, waren umfangreiche Schachtarbeiten im gesamten Schulhofgelände erforderlich, die alle während der Sommerferien durchgeführt wurden. In diesem Zusammenhang erfolgte auch die Verlegung neuer Medien- und Datenleitungen zu den einzelnen Objekten.
Aus den ehemals drei Heizzentralen mit jeweils eigenem Gasanschluss erfolgt jetzt die Wärmeversorgung nur noch über eine gemeinsame Heizzentrale im Hauptgebäude der Schule. Um den Pelletkessel aufstellen zu können, waren im Vorfeld umfangreiche bauliche Maßnahmen notwendig.
So musste unter anderem der Lichtschacht zum Montageschacht vergrößert werden, um den Kessel ins Gebäude transportieren zu können. Schließlich hat der Kessel ein Gesamtgewicht von 5.220 kg. Das schwerste Einzelteil wiegt 1.800 kg. Zudem musste ein Pelletlager im Kellergeschoss unmittelbar neben dem Heizraum errichtet werden.
Gleichzeitig mit der umfangreichen Modernisierungsmaßnahme erfolgte in der Lüfterzentrale der Mehrzweckhalle der Einbau eines Rotationswärmetauschers, eines sog. Wärmerads. Das Wärmerad überträgt Wärme von einem Luftstrom auf einen anderen, indem die rotierende Speichermasse abwechselnd durch den einen Luftstrom aufgewärmt und den anderen abgekühlt wird.
Durch den Einsatz des Rotationswärmetauschers konnte die heizungsseitige Anschlussleistung um 80 KW reduziert werden. Dadurch sind beträchtliche Energieeinsparungen pro Jahr in Höhe von rund 8.400 €/Jahr möglich.
Ebenso wurde durch moderne Technik die Bevorratung von Trinkwasser zu Duschzwecken von ehemals 2.000 Liter auf 650 Liter reduziert, wodurch sich die Heizleistung von 120 KW auf 85 KW verringert. Insgesamt konnte die installierte Heizleistung von 1.090 KW auf 640 KW reduziert werden.
Sämtliche Anlagekomponenten werden über eine moderne Gebäudeleittechnik zentral verwaltet und gesteuert. Auftretende Fehler an der Anlagentechnik werden unmittelbar erkannt und zur Fehlerbehebung an autorisierte Firmen weitergeleitet.
Die Energieeinsparungen für die Gesamtmaßnahme betragen ca. 24.000 €/Jahr; die Einsparungen der CO2-Emmission 118t/Jahr. Kerpen hat bereits vor der Umsetzung des Projekts an der Ulrichschule Sindorf Erfahrung in Sachen Pellets. Für die Stadt ist die Ulrichschule bereits das dritte kommunale Pelletprojekt. Die Kommune trägt damit den Vorgaben der Energie-Einsparverordnung (EnEV) nach einem verstärkten Einsatz regenerativer Energien Rechnung.
Quelle: EnergieAgentur.NRW